Meldung vom 16.10.2025
in seinem ersten Auftritt in einer Talk-Runde nach dem Ausscheiden aus der Politik diskutierte gestern der ehemalige Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer bei „Talk im Hangar-7“ mit Michael Fleischhacker und u.a. der Politikwissenschaftlerin Susanne Weigelin-Schwiedrzik über die Waffenruhe im Gazastreifen und was Trumps Nahost-Politik für Europa bedeutet. Hier das Zitate-Service.
Unter dem Titel „Frieden statt Krieg: Trumps neue Weltordnung?“ diskutierte gestern Abend Michael Fleischhacker bei „Talk im Hangar-7“ mit dem ehemaligen Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer, der Politikwissenschaftlerin Susanne Weigelin-Schwiedrzik, dem Nahost-Experten Walter Posch und der Extremismusforscherin Susanne Schröter. Hier das Zitate-Service.
Ehemaliger Bundeskanzler Karl Nehammer„Es ist Aufgabe der Palästinenser in Gaza, sich von der Terrororganisation Hamas, die das Leben der Palästinenser aufs Schändlichste gefährdet und dazu nutzt, um ihre Ziele durchzusetzen, zu trennen.“Nehammer über die Verantwortung der Palästinenser im Gazastreifen.
„Die Terrororganisation Hamas hat die Zerstörung Israels in ihrer DNA, daher kann ich von Israel nicht verlangen, maßvoll dagegen vorzugehen.“Nehammer über das Selbstverteidigungsrecht Israels.
„Israel ist in seiner Existenz bedroht. Seitdem Israel existiert, wird es angegriffen.“Nehammer über Israel.
„Für die Angehörigen bedeutet das eine unendliche Folter.“Nehammer über die Gefühlslage der Familienmitglieder nach der Entführung des israelisch-österreichischen Doppelstaatsbürgers Tal Shoham durch die Hamas.
„Es ist ein Wunder, dass es gelungen ist.“Nehammer über die Befreiung der des israelisch-österreichischen Doppelstaatsbürgers Tal Shoham.
„Trump kann zuhören und ist sehr gut vorbereitet.“Nehammer über seine Telefonate mit dem amerikanischen Präsidenten.
„Trump gibt eindeutig zu verstehen, dass er Krieg hasst. Aus meiner Sicht eine sehr sympathische Eigenschaft des Führers einer Supermacht.“Nehammer über den amerikanischen Präsidenten.
„Putin war sehr agil und klar und total informiert über die Lage.“Nehammer über sein Gespräch mit Wladimir Putin.
„Wir müssen die BRICS-Staaten viel stärker mit einbeziehen, wenn wir als Europa eine Rolle spielen wollen.“Nehammer über mögliche Lösungswege, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zu beenden.
Politikwissenschaftlerin Susanne Weigelin-Schwiedrzik„Es wird wahrscheinlich große Schwierigkeiten geben, die nächste Phase einzuleiten, gerade in Bezug auf die Entmachtung und Entwaffnung der Hamas.“Weigelin-Schwiedrzik über die weiteren Punkte des 20-Punkte-Plans.
„Ich glaube nicht, dass sich die Hamas in einen politischen Prozess, so wie er jetzt geplant ist, hineinmanövrieren lassen.“Weigelin-Schwiedrzik sieht noch viele Stolpersteine auf dem Weg zu einem nachhaltigen Frieden zwischen Israel und der Hamas.
„Trump hat sicherlich keinen unerheblichen Anteil daran.“Weigelin-Schwiedrzik über den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas.
„Wenn man von Donald Trump lernen will, muss man vom Schlage Donald Trumps sein.“Weigelin-Schwiedrzik auf die Frage, was europäische Politiker von Donald Trump lernen können.
„Wenn man Trumps erste Amtszeit mit der zweiten vergleicht, bemerkt man gewisse Verschleißerscheinungen. Er ist auch nicht mehr ganz jung. Man hat das Gefühl, dass er manchmal am Rande seiner Kraft ist.“Weigelin-Schwiedrzik über die erste und zweite Amtszeit des amerikanischen Präsidenten.
„Auf der amerikanischen Seite sind Einschätzungsfehler gemacht worden. Die Profis hinter Trump sind nicht unbedingt die Profis, die man erwarten würde.“Weigelin-Schwiedrzik vermisst teilweise die Professionalität in Trumps Administration.
„Beide Seiten sind aktuell augenscheinlich noch nicht der Meinung, dass ihnen im aktuellen Krieg die Puste ausgeht.“Weigelin-Schwiedrzik über den aktuellen Status des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
Nahost-Experte Walter Posch„Trump hat deutlich gemacht, dass es jetzt sein muss. Mit der stillen, aber effizienten Diplomatie der arabischen Staaten.“Posch über den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas.
„Die Hamas könnte auf den nächsten Schritt warten und bis dahin bei ihren ideologischen Versatzstücken bleiben.“Posch sieht noch keinen nachhaltigen Frieden zwischen Israel und der Hamas.
„Momentan suchen sich alle Seiten das aus dem 20-Punkte-Plan aus, was ihnen am besten passt.“Posch sieht noch keinen nachhaltigen Frieden zwischen Israel und der Hamas.
„Die Gestaltungsfähigkeit der Europäer ist vorbei.“Posch sieht den Einfluss und das Mandat Europas im Gazastreifen am Ende.
„Die Logik der Hamas ist die einer sogenannten Widerstandsbewegung. Und diese Widerstandsbewegungen sehen sich in einem revolutionären Kampf. Da hat die Bevölkerung eine Rolle zu spielen: Die heißt auszuhalten, durchzuhalten und sich zu opfern.“Posch über das Schicksal der Palästinenser im Gazastreifen.
„Je besser der Plan ist, wie es in den nächsten zehn Jahren weitergeht, desto leichter wird es sein.“Posch ist vorsichtig optimistisch, was einen nachhaltigen Frieden zwischen Israel und der Hamas und der Befriedung des Gazastreifens angeht.
Extremismusforscherin Susanne Schröter„Man hat Trump unterschätzt. Man muss immer damit rechnen, dass er ein Ass im Ärmel hat.“Schröter über Donald Trump.
„Trump ist ein Narzisst und möchte gern als Friedensstifter dastehen und dafür tut er einiges.“Schröter sieht Trumps narzisstische Neigung nicht gänzlich als Nachteil.
„Diktatoren fürchten ihn, weil er ähnlich ist wie sie.“
Schröter sieht Trumps narzisstische Neigung nicht gänzlich als Nachteil.
„Die gesamte Existenz der Hamas ist der Krieg.“Schröter über die Hamas.
„Die brüchige Waffenruhe könnte an der Rückgabe der toten Geiseln scheitern.“Schröter sieht den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas noch nicht als nachhaltig an.
„Die Hamas sagt klar, dass sie weiterkämpfen will und dass es auch nicht ihr Ziel ist, die Waffen abzugeben.“Schröter über die Hamas.
„Im Westen haben wir immer gesagt, dass diese Art der Judenfeindlichkeit, die wir schon mal hatte, so nicht wiederkommen darf. Und jetzt, jetzt fühlt sich kein Jude mehr sicher. Man eiert rum und wenn es bei Demos Angriffe auf Juden gibt, dann redet man sich raus.“Schröter über den Antisemitismus in der westlichen Welt, insbesondere in Deutschland.
„Es gibt einen Grund, warum die Hamas ihre Reihen immer wieder auffüllen kann. Weil schon die kleinen Kinder den Berufswunsch „Märtyrer“ angeben.“Schröter über die Hamas und ihre Rekrutierung.
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Hinweis: Gestern ist Karl Nehammers neues Buch „Sich selbst treu bleiben“ im EcoWing-Verlag erschienen. Darin blickt der ehemalige Bundeskanzler auf seine Zeit als Regierungsmitglied zurück und gewährt auch sehr persönliche Einblicke in sein politisches Wirken. Alle Infos zum Buch gibt es
hier.
„Talk im Hangar-7“
Donnerstags ab 22:15 Uhr – live bei ServusTV und ServusTV On.