Meldung vom 19.01.2023

Die Sarntaler Alpen für Fortgeschrittene

"Heimatleuchten“, Fr., 03.03., ab 20:15 Uhr

PW - 09 - Heimatleuchten

Kühe auf der Weide

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Die Sarntaler Alpen im Herzen von Südtirol bilden eine Region mit vielen Facetten und ungewöhnlichen Geschichten. "Heimatleuchten“ wirft einen Blick hinter die Kulissen und erzählt von den ältesten Schuhplattlerinnen der Welt und dem jüngsten Südtiroler Ochsenzüchter mit Doktortitel. Zurücklehnen, genießen – und verblüfft sein.

Zwischen dem beschaulichen Städtchen Sterzing im Norden und der quirligen Landeshauptstadt Bozen im Süden, erhebt sich eine Gebirgsgruppe abseits großer Routen und ausgetretener Pfade. Zwischen dem Etschtal im Westen und dem Eisacktal im Osten schließen sich die sanften Gipfel wie ein Hufeisen um das Sarntal, das sich gerade wegen seiner Abgeschiedenheit viele kulturellen Eigenheiten bewahrt hat.

Wo die Erdnuss wächst
Mit der Übernahme des elterlichen Bauernhofes im Eisacktal am östlichen Rand der Sarntaler Alpen, hat sich für den gelernten Sozialbetreuer Harald Gasser vieles verändert. Fortan ist er Vollzeitbauer und aus dem ehemaligen Milchviehbetrieb im Barbianer Ortsteil Saubach ist ein Experimentierfeld für Gemüseraritäten aus der ganzen Welt geworden. Mehr als 1.000 Gemüsesorten gedeihen auf dem Aspingerhof das ganze Jahr: frische Erdnüsse aus Ghana, Ollukos, die wunderbar bunten Knollen aus dem Peruanischen Hochland, dazu über 100 verschiedene Tomatensorten. Ohne künstlichen Dünger, ohne Einsatz von Spritzmitteln, ganz natürlich in Form von Pflanzgemeinschaften in Mischkultur. "Bei mir gibt es keine Ernteausfälle, bei mir wächst immer was“, weiß Harald. Die Spitzenköche der Region rennen ihm die Türe ein, um diese außergewöhnlichen Geschmäcker auf ihre Teller zu kriegen.

Traditionelle Klänge – mit dem Fuß
In Sarnthein, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Sarntaler Alpen, gehen sechs junggebliebene Frauen noch im fortgeschrittenen Alter ihrer großen Leidenschaft nach: dem Schuhplatteln. Über 400 Jahre haben die Damen gemeinsam auf dem Buckel und – obwohl es da und dort zwickt und spannt, weil man nicht mehr so weit in die Knie gehen kann wie die Jungen – faszinieren die Sarner Senioren-Schuhplattlerinnen rund um ihre bald 80-jährige Präsidentin Elisabeth Unterweger mit ihren Auftritten nach wie vor Jung und Alt.

Langes Gesicht? Nein, danke!
Dass die Lebensentwürfe der Menschen in den Sarntaler Alpen so vielfältig wie ihre Landschaften und Dialekte sind, das zeigt sich auch auf der Groß-Alm im hintersten Winkel des Durnholzer Tals, einem Seitental des Sarntals. Hier verbringen die junge Friseurin Claudia Piva und der gelernte Zimmerer Bernhard Ainhauser ihren ersten Almsommer als Hirten. Für die 85 Rinder und 65 Pferde stehen über 1500 Hektar Almgebiet zur Verfügung. Eine riesige Fläche, die nur mithilfe zweier Motorräder sinnvoll behirtet werden kann. Ansonsten ist das Leben auf über 2.000 Metern aber auf das Notwendigste reduziert. Kein Strom, kein Handy, und in trockenen Sommern kaum fließendes Wasser. Trotzdem sind die beiden jungen Hirten hier am äußersten Ende der Sarntaler Alpen genau am richtigen Platz, denn das gute Leben ist einfach eine Frage der Einstellung. "Lachschte oder schuagsche fore oi“, meint Bernhard in seinem urigen Sarner Dialekt, was so viel heißt wie: "Du kannst entweder Lachen oder ein langes Gesicht machen“.

Ruhige, Ruhiger, Hotel Briol
Altmodisch und zukunftsträchtig zugleich, das ist in den Sarntaler Alpen kein Widerspruch. Egal, ob man wie Bernhard und Claudia mit Motorrädern Tiere behirtet oder wie die Bozner Wirtshaustochter Johanna Fink hoch oben am Berg ein Hotel betreibt, das nur zu Fuß erreichbar ist. Das Hotel Briol über dem alten Kurort Bad Dreikirchen ist seit 100 Jahren unverändert. Fließendes Wasser oder Heizung in den Zimmern: Fehlanzeige. Dafür kann man hier eine Ruhe finden, die man sonst schmerzlich vermisst. Fernsehen und Internet braucht man auch nicht, man geht einfach auf den Balkon raus und genießt den einmaligen Panoramablick in die Dolomiten.

Außerdem besucht "Heimatleuchten“ mit der Oberbozner Schützengesellschaft den ältesten Verein Südtirols, der auch heute noch DIE (!) gesellschaftliche Drehscheibe für die Sommerfrischler auf ihrem Hausberg, dem Ritten, sind, Meinrad Rabensteiner, der im Herbst auf der Barbianer Alm Latschen hackt, die den Rohstoff für ein einmaliges Naturprodukt, das naturreine Latschenkiefernöl, darstellen und den junge Ochsenzüchter Thomas Zanon, der mit seinen 25 Jahren nicht nur mit Leib und Seele Bauer ist, sondern auch als Doktor und Dozent an der Universität in Bozen unterrichtet.

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Über „Heimatleuchten“
Heimat ist der Ort, an dem man geboren und aufgewachsen ist, wo man sich wohl und zuhause fühlt. Zur Heimat gehören Bilder, Gerüche, Geschmack, Traditionen, die Familie und eine ganz bestimmte Landschaft. All das zeigt „Heimatleuchten“ – wie ein Buch voller Eindrücke, voller Geschichten und Erinnerungen. „Heimatleuchten“ ist immer freitags ab 20:15 Uhr ein Programm-Highlight bei ServusTV. Weitere Infos und die Sendungen zum Nachsehen gibt es bei ServusTV On.

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