Weihnachten im Sarntal "Heimatleuchten" am Fr., 20.12., ab 20:15 Uhr Südtirol ein Landstrich geprägt von Tradition und Brauchtum, die Weihnachtszeit im Sarntal ist dafür ein leuchtendes Beispiel. Hier gibt es sie noch die stille Zeit, in der Gemeinsamkeit gelebt, Geschichten erzählt und alte Lieder gesungen werden. So zum Beispiel bei dem alten Heischebrauch dem „Klöckeln“: Aus einem Kellergewölbe, aus der Finsterkeit taucht die Klöckelgruppe auf und zieht verkleidet und maskiert, von Höllenlärm begleite durch den Ort und von Hof zu Hof. Mit ihrem Krach locken sie die Bewohner heraus und bitten um Einlass. In den Stuben treiben sie ihren Schabernack, während sie draußen das Klöckel-Lied spielen. Nach einem Danklied sammelt ihr „Lottrsackträger“ eine Spende ein, und weiter zieht die Gruppe durch die Nacht. In Durnholz geht es zur Bergbäuerin Maria Premstaller. Sie ist bekannt für ihre „Toppar“, Hausschuhe, die in Südtirol traditionell in der Adventzeit gefertigt werden. Nur noch wenige beherrschen heute dieses Handwerk. Stoffreste braucht sie dazu Schusterleisten, Wasser und Roggenmehl als Klebstoff, Lodenwalkstoff, Samtbänder, und Nadelwerkzeuge. Auf Leisten wird Flies gestülpt und vernäht, darüber Stoffschichten geklebt und zum Trocknen auf den warmen Kachelofen gelegt. Aufgeputzt wird jeder „Toppar“ zum Schluss mit einem Samtband und einer Filzsohle. Ein beliebtes Weihnachts-geschenk für Groß und Klein. Einer, der im Advent richtig aufblüht, ist Albert Unterweger. Sein Handwerk kommt grade zur kalten Jahreszeit zur Geltung. „Sarntaler Jangger“ stellt er mit seiner Frau Elisabeth her. Die Wolle von etwa 5000 Südtiroler Schafen wird dafür jedes Jahr in der Wollmanufaktur verarbeitet. Den Sarner Jangger mit seinem typischen Sarner Muster, engmaschig gestrickt, haben die Sarntaler früher zur Arbeit getragen. Er schützt vor Feuchtigkeit und hält warm, ohne zu schwitzen. In der Werkstatt der Federkielstickerei Thaler arbeiten in dritter Generation die Brüder Ulrich und Georg. Sie entwerfen Muster, zeichnen auf Leder und sticken die fantasievollsten Muster. Das Traditionshandwerk ist ein fester Bestandteil der heimischen Tracht. Bei der Federkielstickerei werden die Kiele von Pfauenfedern zu Fäden gespalten, ein gut gehütetes Firmengeheimnis der Familie Thaler. In Handarbeit wird mit den Federkielen dann das Muster auf das Leder gestickt. Seniorchef Johann Thaler spricht gern über die Anfänge des Handwerks, zeigt über 150 Jahre alte Exemplare, und erzählt, dass sich einst nur wohlhabende Bauern dieses Statussymbol leisten konnten, kostetet doch ein federkielbestickter Gurt ebenso viel wie zwei bis drei Pferde. Patrick Thaler, ehemaliger Skirennläufer, ist heute im heimischen Sarntal sesshaft. Gemeinsam mit seinem Vater Georg führt er die 100jährige Familientradition des Latschenkiefernölbrennens weiter. Dazu werden im Frühjahr die Latschen von den Almweiden geerntet. Ein Gewinn sowohl für den Brenner als auch für den Almbauern, da auf diese Weise Weideflächen von jungen Bäumen befreit werden. Die gehäckselten Zweige werden destilliert, und ihnen bei einer Brennzeit von sechs Stunden das ätherische Öl entzogen.