Steile Pisten, eisige Seen – Sebastian Webers Winterwetter Fr., 06.12., ab 21:15 Uhr Wenn die Temperaturen unter null Grad fallen und Gewässer zufrieren, verwandeln Eis und Schnee die Alpen in ein beeindruckendes Naturmonument. Ob bei der Überwindung scheinbar unbezwingbarer Schneemassen, im eiskalten Wasser eines Bergsees, in einer Pistenraupe auf der steilsten Piste Österreichs am Seil hängend, beim Erschließen geheimnisvoller Eispaläste oder im Geschwindigkeitsrausch auf dem blankem Eis eines zugefrorenen Sees – Meteorologe Sebastian Weber scheut kein Abenteuer, um die spannendsten Winterphänomene der Alpen zu entschlüsseln. Dabei trifft er auf Menschen, die sich den Geheimnissen, Gefahren und Freuden des alpinen Winters verschrieben haben. Kampf zum Gipfel Der höchste freistehende Bahnhof Europas befindet sich am Schweizer Gornergrat auf 3089 Meter Höhe. Auch wenn es unmöglich scheint und oft meterhohe Schneeverwehungen die Gleise unter sich begraben, soll die Gornergratbahn auch im Winter täglich den Gipfelbahnhof erreichen. Dafür sorgen Schneeschleuderführer Thomas Perren und seine Kollegen. „Wenn wir hier als erste heraufkommen und die Sonne scheint, dann ist das fantastisch.“ Bis zu diesem Genuss am Gipfel inklusive Blick auf das majestätische Matterhorn, ist es aber ein langer, anspruchsvoller Weg. Sebastian Weber begleitet die Männer des Gornergratbahn-Räumtrupps bei ihrem Kampf gegen den Schnee. In den frühen Morgenstunden geht es am Bahnhof in Zermatt los – ab jetzt gilt absolute Konzentration: „Von dem Moment an, wenn du losfährst, bis du wieder unten bist, musst du den Kopf hundertprozentig bei der Sache haben.“ Thomas Perren weiß, wovon er spricht – seit über 30 Jahren fährt er schon hier herauf und hat so manche riskante Situation erlebt. Höchstleistung am Abgrund Um Österreichs steilste Skipiste, die Harakiri, befahrbar zu machen, braucht es wahre Pistenraupenspezialisten. Einer von ihnen ist Christian Hauser. Jede Nacht trotzt er mit seiner acht Tonnen schweren Maschine der Schwerkraft. „Wenn du hier einen Fehler machst, dann sieht es schlecht mit dir aus, weil es einfach so steil ist.“ Angehängt am Drahtseil präpariert er mit der Raupe die 78 Prozent Gefälle der Piste. Sebastian begleitet ihn bei einer schwindelerregenden Nachtschicht und darf sich dabei einen ganz besonderen Kindheitstraum erfüllen. Hochalpine Skitour bei Vollmond Sternenklarer Himmel, Vollmond und frischer Pulverschnee. In Sportgastein erleben wir die atemberaubende Schönheit des nächtlichen Hochgebirges. Mit den Tourenski geht es auf den 2700 Meter hohen Kreuzkogel. Einzigartige Aufnahmen vom Aufstieg und einer Abfahrt, die auf diese Weise wohl nur wenige Menschen bisher erlebt haben. Rettung in der Not In Bad Gastein trifft Sebastian auf Hannes Frankhauser und seine Mannschaft der Wasserrettung. Mindestens einmal in der Saison trainiert der Ortsstellenleiter mit seinem Team ein Rettungsszenario, um im Ernstfall gewappnet zu sein. „Das Wichtigste ist Hilfe rufen!“ Hannes und seine Mitstreiter sind Profis und wissen um die Gefahr, in die man sich durch unüberlegtes Handeln als Erstretter begibt, wenn jemand im Eis einbricht. Zuerst sollte man immer den Notruf absetzen dann versuchen, den Verunglückten zu beruhigen. Wenn möglich, kann man auch vom Ufer aus helfen. „Auf keinen Fall selbst aufs Eis gehen, man weiß nie, wie dick die Schicht ist.“ Im schlimmsten Fall bricht man sonst ebenfalls ein. In einem Selbstexperiment möchte Sebastian Weber herausfinden, ob er sich aus eigener Kraft aus dem eiskalten Wasser eines zugefrorenen Sees retten könnte. Tief unter dem Gletscher Roman Erler ist der Entdecker des Hintertuxer Eispalastes. Vor 15 Jahren ist der Bergführer einer vielversprechenden Spalte im Eis gefolgt und hat so entdeckt, was der Gletscher seit Urzeiten verborgen hatte: Eine kilometerlange Höhle im Eis, mitsamt unterirdischem See. Sebastian begleitet ihn beim Erschließen eines weiteren Gangs im ewigen Eis. Dabei erfährt der Meteorologe das einzigartige Geheimnis, weshalb die Hohlräume hier im oberen Teil des Gletschers entstehen können und uns womöglich noch lange erhalten bleiben. Gegen die eisige Kraft des Windes Winterliche Orkanböen erreichen in den Höhenlagen der Alpen Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h. Sebastian Weber möchte herausfinden, welchen Windkräften er sich noch entgegenstellen kann. Dabei tritt er in der Steiermark gegen eine als Windmaschine umfunktionierte Propellermaschine an. Schon ohne Wind herrschen hier minus 18 Grad – wie lange wird Sebastian durchhalten? Leidenschaft Geschwindigkeit Mehrere Tausend Kilometer fährt der Burgenländer Walter Kölbl jedes Jahr quer durch Nordeuropa, um die perfekten Bedingungen für seine Leidenschaft zu finden: Das Eissegeln. Bei einem Treffen mit Sebastian Weber am zugefrorenen Reschensee in Südtirol zeigt er ihm, welches Eis das schnellste ist: „Kerneis nennen wir Black Ice, da gibt es keinen Lufteinschluss. Das ist das schönste Eis zum Eissegeln.“ Durch seine Segelerfahrung ist das Wagnis, diesen Sport selbst auszuprobieren, für Sebastian Weber gewissermaßen ein Heimspiel. Denn das Steuern der ultraleichten Schlitten der Eissegler funktioniert fast wie auf dem Wasser. Trotzdem kein ungefährliches Hobby, denn bei gutem Wind können die idividuell auf ihre Fahrer abgestimmten Rennschlitten Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h erreichen.