Lust auf Schnee – Wintermode aus Österreich Fr., 29.11., ab 21:15 Uhr Aber vor allem: Wie kleidet man sich nicht nur funktionell, sondern zugleich auch noch modisch und schick? Einen atmungsaktiven, wärmeregulierenden und zugleich winddichten Stoff stellt Jörg Steiner in der Ramsau her: Den Loden. Seit 1434 gibt die Familie Steiner das Wissen um die Herstellung von Generation zu Generation weiter. Loden wird aus reiner Schurwolle und ganz ohne Chemie hergestellt. Eine Skihose aus diesem besonderen Stoff ist der neueste Zuwachs im Sortiment. Im Skigebiet Tauplitz weiß Helmut Edelmaier die Steiner-Skihose sehr zu schätzen. Nicht ohne Grund, denn Helmut ist der letzte Briefträger Österreichs auf Skiern. Er trägt Briefe und Pakete bis zu den hintersten Skihütten der Tauplitz auf Skiern aus. Und das bei jedem Wetter! Im Oberösterreichischen Steinhaus bei Wels haben Klaus und Maria Schierl den elterlichen Schweinebetrieb umgestellt und Alpakas zu sich auf den Hof geholt. Auch wenn sie Anfangs ein bisschen belächelt worden sind, haben sich die beiden nicht beirren lassen. Heute stellen sie aus ihrer Alpakawolle wärmende Kleidung her. Von Schuheinlagen über Schals bis hin zu Hauben. Besonders warm hält im Winter aber eine modische Stepp-Weste, die mit Alpaka-Vlies gefüttert ist. Gondelwärterin Johanna Kettner kann die Alpaka-Weste auf ihrem Arbeitsplatz gut gebrauchen. Auf über 1.900 Metern Seehöhe sorgt sie für das sichere Ein- und Aussteigen der Skifahrer. Warm und vor allem auch fesch gekleidet! Schuhe aus Holz haben in Vorarlberg eine lange Tradition, “Hölzler” nennt man sie hier. Daniel Devich führt in Hittisau eine von zwei verbleibenden Holzschuh-Manufakturen. Mit einer Sohle aus Lärchenholz und einem Oberteil aus Kuhfell halten die Hölzler die Füße auch an den kältesten Tagen warm. Koch Benedikt Fröhlich von der Grafenwiesen Hütte in der Tauplitz schwört auf diese “Hölzler”, nicht nur beim Arbeiten in der Küche, sondern auch draußen im Schnee. Filz, Dampf und vor allem Kraft braucht man zur Herstellung von Hüten. “Ganz ein Schwachoni darf man nicht sein,” weiß Tina Fürch. Sie leitet in Mattighofen, Oberösterreich, den Hutmacherbetrieb ihrer Familie in 6. Generation. Im Verkauf wird sie von ihre Mutter Gertrude unterstützt. Die beiden Frauen haben sich in der männerdominierten Hutmacher-Branche einen Namen gemacht. Bei ihrer Arbeit kann Melanie Fritz ihren geliebten Filzhut leider nicht tragen. Sie ist Schilehrerin und unterrichtet im Skigebiet Tauplitz Anfänger und Fortgeschrittene. Und bei dieser Arbeit ist der Schihelm angesagt. Verwendung findet der Hut bei der Arbeit trotzdem. Als Unterrichtsmittel. Auch in der Stadt kann es im Winter durchaus unangenehm werden. In Wien hat sich Designerin Katha Harrer auf die Herstellung wärmender Mäntel spezialisiert. Sie verwendet dafür ausschließlich recycelte Materialien - von alten Zelten bis zu Bundesheerdecken aus Wolle. Aber das modische Design bleibt - bei aller Nachhaltigkeit- dabei natürlich nicht auf der Strecke. Schneiderin Claudia Hochmüller hat sich in Finkenstein am Faakersee auf eine moderne Version der Tracht spezialisiert. Statt einem ganzen Dirndl näht sie schicke, trachtige Röcke, die ihre Trägerinnen nicht nur an Festtagen, sondern auch im Alltag oder zur Arbeit tragen können. Das Nähen hat sie von ihrer Oma gelernt: “Oma is immer dabei. Wenn ich einen Fehler mach, dann schimpft die Oma von oben und sagt, das trennst jetzt aber auf.” Das Besonere ihrer Trachtenröcke sind selbst designte Fotomotive auf den Rockschürzen. In der Tauplitz trägt Hüttenwirtin Kerstin Reisenauer die schicke Schürze dann ganz selbstverständlich bei der Arbeit. Seit 1700 stellt die Familie von Franz Steinkogler in Ebensee in ihrer kleinen Manufaktur robuste Bergschuhe aus Leder her. Damit haben sie sich bis über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Und so ein Bergschuh, der muss bei Franz nicht immer braun sein: Die Farbpalette des Leders hat er mit Senfgelb, Petrol und Froschgrün erweitert. Hüttenwirt und Liftwart Thomas Sölkner trägt sein Paar Steinkogler tagein, tagaus. Sie garantieren, dass die Füße von Thomas nach vielen Stunden im Schnee noch warm und trocken sind. Die Kürschner Georgia Richter und Patrick Adam aus Tulln haben sich ganz dem Upcycling alter Pelze verschrieben. Sie geben alten Familienerbstücken einen modernen Schnitt und ein neues Futter und machen sie so fit für die nächste Generation von Trägerinnen. Ob Skihosen aus Loden, Mäntel aus recycelten Wolldecken oder Jacken, gefüttert mit Vlies von „zuagroasten“ Südamerikanern, Winterkleidung aus Österreich ist atmungsaktiv, wärmeregulierend, winddicht und modisch! "Lust auf Schnee - Wintermode aus Österreich" Fr, 29.11., ab 21:15 Uhr bei ServusTV und ServusTV On.