Werkeln mit Hand und Herz – Conny Bürgler in der Südsteiermark "Heimatleuchten" am Fr., 04.10., ab 20:15 Uhr Die echten steirischen Harmonikas Conny Bürgler auf einem Streifzug durch eine Region, die vor allem für ihren Wein bekannt ist, aber so viel mehr zu bieten hat. In Ehrenhausen, nahe der slowenischen Grenze, werden in Handarbeit echte, steirische Harmonikas gefertigt. Vor genau 40 Jahren von Hermann Jamnik gegründet, zählen Harmonikas aus dem Hause Jamnik mittlerweile zu den Begehrtesten Europas; Ausnahmekünstler wie Herbert Pixner spielen ausschließlich auf ihnen. Und auch wenn Papa Hermann in der Werkstatt noch immer präsent ist, geben mittlerweile seine Kinder Johanna und Andreas den Ton an. Und denen liegt nicht nur der Instrumentenbau, sondern auch das Selbst-Musizieren im Blut. Die Sulmtalbahn in der Steiermark In Gleinstätten hat indes eine Gruppe von Eisenbahn-Fans rund um Dietmar Zweidick, Karl Sommer und Norbert Spari in einer unscheinbaren Halle auf über 140 Metern die gesamte Strecke der historischen Sulmtal-Bahn in Miniaturformat nachgebaut. Die Sulmtalbahn – aufgrund ihrer roten Triebwagen „Roter Blitz“ genannt – hat in den 1970er Jahren die Süd- mit der Weststeiermark verbunden und ist bis heute tief im Bewusstsein der Menschen hier verankert. Die jüngste Erweiterung der Modelleisenbahn soll das Schloss Seggau werden. Rupert Koch, der als Kind noch regelmäßig mit dem Roten Blitz in die Schule gefahren ist, lässt sich bei den letzten Handgriffen über die Schulter schauen. In St. Andrä im Sausal trifft Conny Bürgler Naturwinzer Rainer Hack, der sowohl im Weingarten als auch im Weinkeller nach biodynamischen Grundsätzen arbeitet, auf sämtliche Pestizide und Spritzmittel verzichtet und seine Reben stattdessen mit verschiedenen Tees aufpäppelt. Und nachdem die Erlebnisregion Südsteiermark nicht nur den Bezirk Leibnitz, sondern auch den Bezirk Deutschlandsberg umfasst, statten wir in St. Ulrich im Greith dem kleinen Keramikatelier von Lena Kremser einen Besuch ab. Bekannt geworden ist sie mit handgeformten Vasen in Form von traditionellen, steirischen Dirndln, die sie mittlerweile gemeinsam mit ihrem Mann herstellt. Oldtimer-Wettfahrten in der Südsteiermark Conny Bürgler trifft zudem auf drei junge Männer, die ihren Garagen historische Motorräder der Traditionsmarke Puch sammeln und restaurieren, um mit ihnen an Oldtimer-Wettfahrten teilzunehmen. Nur wenige Kilometer entfernt baut Alexander Imhof im Sulmtal uralte, vom Aussterben bedrohte Getreidesorten an: Neben Emmer, Einkorn und Waldstaudenroggen auch Ur-Mais. Daraus produziert der 31-Jährige traditionellen Maisgries, denn er hat es sich zum Ziel gesetzt, den Sulmtaler Sterz, der in dieser Region früher oft am Speiseplan stand, wieder salonfähig zu machen. Der gute Schilcher Roséwein So salonfähig wie der Schilcher schon seit langem wieder ist. Der Roséwein aus den Trauben der Rebsorte Blauer Wildbacher, hat rund um Stainz sein Kerngebiet. Imposant thront dort das Schloß Stainz über den Weinhügeln und der gleichnamigen Stadt. Erzherzog Johann hat das ehemalige Chorherren-Stift Mitte des 19. Jahrhunderts gekauft; bis heute ist das Anwesen im Privatbesitz seiner Nachkommen. Karlheinz Wirnsberger wacht seit Jahrzehnten über die Museen, die das Schloß beherbergt - und über so manchen Schatz, der der Öffentlichkeit normalerweise verborgen bleibt. Denn auf einem der Dachböden versteckt sich die historisch größte Barockhirschkopf-Sammlung Österreichs. Über 150 Geweihe, dazu Skelette, Felle und Ganzkörper-Präparate von Hirschen, Gämsen, Vögeln, Mardern… es ist eine jagdkundliche Sammlung, die sich über mehr als ein Jahrhundert erstreckt. Diese zu hegen und zu pflegen obliegt neben Wirnsberger auch Tierpäparatorin Elke Loretter-Rogge, die alle paar Wochen anreist, um die wertvollen Stücke auf Mottenfrass, ausgegangen Federn oder verblasste Farben zu untersuchen. Und schon bei ihrem ersten Besuch hat sich die gebürtige Vorarlbergerin in die Gegend verliebt. Wie könnte es auch anders sein. Immerhin hat schon Erzherzog Johann seinerzeit geschrieben: „Wende, wohin man wolle das Auge… es lässt sich wenig Schöneres denken.“