Winzerlegenden – Feuer Fr., 13.09., ab 21:15 Uhr Weingut Knoll, Wachau In Unterloiben in der Wachau – Königreich der Rebsorten Riesling und Grüner Veltliner – liegt das Weingut der Familie Knoll, eine der Wachauer Winzerfamilien und heutzutage recht "breit" aufgestellt. Zwei der vier Knoll-Kinder, die Söhne Emmerich Knoll junior und August leiten heute den Weinbau. Österreich ist ja klassisch ein "Jungweintrinkerland". Dass man große Weißweine auch Jahrzehnte reifen lassen kann, wissen wenige. Langlebige Weißweine macht das Weingut Knoll aus den Toprieden Loibenberg, Schütt und Pfaffenberg. Schloss Gobelsburg, Kamptal An der Schlosstrasse 16 liegt das wohl wichtigste Weingut der österreichischen Weinbau-Geschichte, Schloss Gobelsburg – 83 Hektar, Exportanteil zwei Drittel und in 50 Länder weltweit. Eigentümer ist das Stift Zwettl, geführt wird es von Michael Moosbrugger, der Gobelsburg – aus einer Arlberger Hoteldynastie stammend – 1996 übernommen hat. Die Spitzenlage von Schloss Gobelsburg ist für Grüner Veltliner die Ried Lamm, die am Fuße der Lage Zöbinger Heiligenstein liegt, der vor allem mit Riesling bepflanzt ist. Der Gobelsburger Kellermeister ist Franz Karner, der große Chef Michael Moosbrugger. "Die Zisterzienser sind ein Reformorden der Benediktiner. Es gibt einen Leitspruch der Zisterzienser, der besagt: Einfachheit und Strenge. Und es gibt noch einen zweiten Satz, der auch wichtig ist: Qui bon vin boit dieu voit. Das bedeutet so viel: Wer guten Wein trinkt, erkennt Gott!" Weingut Heinrich, Burgenland Gols liegt im nördlichen Burgenland, Bezirk Neusiedl am See. In Gols hat 1989 ein Winzer begonnen, dessen Aufstieg seinesgleichen sucht. Heute hat Gernot Heinrich 90 Hektar Weingärten, 50 Prozent Exportanteil, in 30 Länder. Berühmt geworden ist Heinrich mit seinen Rotwein-Cuvées – beim Cuvetieren werden verschiedene Sorten zu einem Wein verschnitten – er keltert aber auch reinsortige Weine, vor allem aus dem Blaufränkisch. Seit 2006 alles in biodynamischer Bewirtschaftung. 2006 haben sie auf der Höhe des Erfolges noch mal viel riskiert, indem sie die gesamte Bewirtschaftung im Weinbau umgestellt haben. "Wir arbeiten nach biodynamischen Grundsätzen. Es gab sicher Phasen, wo man intensiver an der Vermarktung arbeiten musste, intensiver erklären, weil es in Österreich nicht genug Menschen gibt, die diesen Orange Wine, Natural Wine, schätzen. Man kriegt mehr Anerkennung in New York und London als vielleicht in Innsbruck. Ob man das jetzt senden sollte, weiß ich nicht." Aufgebaut hat Gernot Heinrich sein Qualitätsweinimperium zusammen mit seiner deutschen Frau Heike, die bis zum ersten Date eher als Biertrinkerin auffällig geworden war. "Um halb Acht in der Früh hat er mir den ersten Wein hingestellt und hat g’sag’t: schmeckt dir des? Und ich hab’ gesagt: wieso fragst denn mich? Ich kenn’ mich ja gar nicht aus!" Wir ja auch nicht. Höchste Zeit also für einen Besuch.