Europas Amazonien – Das große Auenland "Terra Mater"-Folge 2/2 am Mi., 28.08., ab 20:15 Uhr Es liegt gerade einmal 250 Kilometer Luftlinie von Österreich entfernt im Dreiländereck Kroatien – Serbien – Ungarn und ist dennoch nur wenigen bekannt: Das Kopački Rit, eines der besterhaltenen Sumpfgebiete Europas und ein riesiges Überschwemmungsgebiet. Die Donau überflutet alljährlich im Frühjahr für gut drei Monate dieses große Auen-und Sumpfland. Auslöser ist unter anderem die zu dieser Zeit hochwasserführende Drau, die im Mündungsbereich zur Donau einen Wasserrückstau verursacht. Diese regelmäßigen flächendeckenden Überflutungen sind in Folge die eigentlichen Baumeister des Feuchtgebietes, die ein üppiges Mosaik von Lebensräumen für eine vielfältige Tierwelt entstehen lassen: von Auseen, periodisch wasserführenden Gräben und Kanälen über Schilfgürtel bis hin zu Weichholz-Auwäldern und natürlichen Auwiesen. Doch das Kopački Rit ist nur das Herzstück eines weit größeren Auenlandes. Das Biosphärenreservat Mur – Drau – Donau ist eines der eindrucksvollsten und größten Fluss-Schutzgebiete Europas, das von fünf Staaten länderübergreifend verwaltet wird. Über drei Jahre lang portraitierten die ungarischen Naturfilmer Szabolcs Mosonyi und Erika Bagladi die vielfältige Natur der Flusswelt und die Dynamik des Ökosystems im Zuge der Überschwemmungen. Im großen Auenland ziehen große Rothirschrudel umher, die sich an den Wechsel von Mangel und Überfluss an Wasser in ihrem Lebensraum perfekt angepasst haben. Die Kälber lernen früh, wie man einen breiten Flussarm durchschwimmt, um zu trockenen Ufern zu gelangen. Wildschweine sind Meister darin, saftige Teichmuscheln auszugraben, die zum Schutz vor Austrocknung den Schlamm trockenfallender Tümpel als Verstecke wählten. Im Frühling, wenn die ersten Niederschläge die Wiesen mit Wasser füllen, wartet bereits eine Schar von Moorfröschen darauf, die kleinen, sich schnell erwärmenden Tümpel zu okkupieren. Die Männchen legen nun ein blitzblaues Hochzeitsgewand an, um ihren Auerwählten zu imponieren. Spezialisten aus der Vogelwelt, wie Wiedehopf und Ziegenmelker, ziehen in ausgesuchten Habitaten ihre Jungen groß. Während der Wiedehopf sonnendurchflutete Lichtungen als Brutplatz schätzt, bevorzugt der Ziegenmelker die Schattenwelt der Wälder. Kormorane besetzen ganze Inseln für ihre Kolonien und unzählige Reiherarten nisten genau dort, wo der Fischreichtum der Sümpfe, Kanäle und Seen nie zu Ende geht. Am 21.08. ab 20:15 Uhr zeigt ServusTV den erste Teil der Dokumentation "Terra Mater: Europas Amazonien – Die lange Reise".