Eppas onderscht – Das Südtiroler Ultental "Heimatleuchten“, Fr., 07.01., ab 20:15 Uhr Beim „Gaudi-Schi-Tog“ auf der Schwemmalm gibt es wenig Regeln, nur kreativ soll es sein. Mit nostalgischen Skiausrüstungen oder auf Schlitten, die aussehen wie Fabelwesen, sausen die Teilnehmer ins Tal. Was zählt, ist die Gemeinschaft, Spaß, Musik und eine deftige Pfanne „Brotgroascht“ im Ziel. Handwerkskunst aus dem Wald Abseits vom Trubel zieht sich Richard Schwienbacher in seine Werkstatt zurück. Aus dünnen Rindenstreifen fertigt der pensionierte Bäckermeister Birkendöschen mit feinen Gravuren an. Obwohl die Arbeit volle Konzentration fordert, ist sie für Richard besser als jede Meditation. Damit hält er eine Handwerkskunst am Leben, die noch aus Ötzis Zeiten stammt. Erhard Paris zieht auf der Suche nach Haselnussstecken durch die eingeschneite Talsohle. Daraus flicht er Buckelkörbe. Die robusten Rückenkraxen sind bis heute beliebt und bewährt, trotz Billigkonkurrenz aus Plastik. Auch Michael Schwienbacher sucht in den verschneiten Wäldern nach wind- und wettergegerbten Hölzern. Auf dem Bauernhof seiner Eltern drechselt er daraus Schüsseln oder Bilderrahmen. Das Ergebnis ist für ihn jedes Mal eine Überraschung. Denn erst beim Feinschliff kommen die Maserungen und das Farbenspiel der Hölzer zum Vorschein – jedes Stück ein echtes Unikat. Ultentaler Köstlichkeiten Oberhalb der Baumgrenze bewirtschaftet seine Mutter Irmi Schwienbacher die Vordere Flatschbergalm. Über einem Holzfeuer kocht Irmi das traditionelle „Mues“. Das „Armeleut‘-Gericht“ aus Milch, Maismehl und Butter wäre fast in Vergessenheit geraten. Deshalb haben einige Enthusiasten den Verein „Ultner Mueser“ gegründet und pilgern für ihre Leibspeise bis auf 1.900 Meter Höhe. Doch für den Genuss gibt es strenge Regeln: Wer seinen Löffel mit eingraviertem Namen vergisst, muss für die ganze Gruppe abspülen. Wo der Blick über den gefrorenen Zoggler Stausee gleitet, feuert jeden Morgen Doris Meyer ihren Holzofen an. Die gebürtige Linzerin ist wegen der Liebe ins Ultental gezogen und war von Beginn an von den alten Traditionen fasziniert. Ihre Roggenbrote, die „Pindl“, waren früher für die Bauernfamilien überlebenswichtig. Denn die flache Form lässt die Brote schnell trocknen und damit haltbar machen. Beim Zerkleinern hilft eine echte Südtiroler Erfindung. Wie die Klinge einer Guillotine zerteilt die „Grammel“ das Backwerk in kleine Stücke. Matratzen mit dem gewissen Etwas In St. Nikolaus hält Norbert Gamper Tiroler Bergschafe. Doch für das wertvolle Fell der Tiere fand er lange Zeit keine Abnehmer, denn Die Textilindustrie setzt auf Kunstfaser. Das Projekt „Bergauf“ versucht mit Mut und neuen Ideen, dem einheimischen Rohstoff eine Zukunft zu geben. Mit Spezialnadeln näht Martina Miribung Matratzen zusammen, die mehr können als nur zu wärmen. Zwischen jede Wollschicht mischt sie Zirbenspäne. Das soll den Herzschlag beruhigen und für schöne Träume sorgen.