Burgenland – niederalpiner geht´s nicht "Heimatleuchten" am Fr., 17.05., ab 20:15 Uhr Der höchste Gipfel des Burgenlandes Wie hoch ist der höchste Berg des Burgenlandes? Und wie heißt er? Des Rätsels Lösung gleich vorweg: Es ist der Geschriebenstein. Ganze 884 Meter hoch. Und damit um läppische 2.914 Meter niedriger als der Großglockner. Der bewaldete Gipfel markiert die vor langer Zeit niedergeschriebene Grenze zweier ungarischer Adelsfamilien, den Esterházys im Norden und den Batthyánys im Süden. Erst seit kurzem ist er zum Highlight für Downhill-Biker aufgestiegen: 40 Kilometer naturschonende Trails locken in die waldreiche Berg- und Tallandschaft an der Grenze zu Ungarn. Also doch ein Mountain? Die Aussicht vom "Guglhupf" Der „Guglhupf“ mit immerhin 806 Metern Seehöhe ist – zumindest an seiner Spitze – ein Werk von Menschenhand: Als der Ortsvorsteher des höchstgelegenen burgenländischen Dorfes Redlschlag nach dem Bau eines Parkplatzes an der Straße in die Bucklige Welt den Aushub auf eine Anhöhe schütten ließ, machten findige Touristiker daraus einen Aussichtsberg mit Blick auf Koralpe, Slowenien, Schneeberg und Neusiedler See. "Gras-Ski-Kitz" in Rettenbach Nur einen Steinwurf davon entfernt werden Ski-Weltmeisterschaften ausgetragen. Kein Burgenländerwitz! Skizirkus, Weltcup- und WM-Flair, perfekt präparierte Pisten, Speed- und Slalombewerbe, ein professionell werkendes Organisationskomitee: All das findet man in Rettenbach, dem "Kitz des Gras-Skisports". Im 280 Einwohner zählenden Dorf flitzen Topathleten aus aller Welt über die grüne Wiese. Rettenbach ist Fixstarter im Weltcupkalender und im Sommer 2023 empfängt das Dorf der Funktionäre und Helfer die Stars der Grasski-Junioren-Weltmeisterschaft. Für die junge Lokalmatadorin Tina Hetfleisch wird die grüne WM-Piste zur dramatischen Herausforderung mit dem Traum, die Heim-WM als Champion zu gewinnen. Bergsteiger-Champion Hans Goger Ein Burgenland-Champion in Sachen Bergsteigen, das ist Hans Goger. Als Gipfel seiner Karriere bestieg der gelernte Maurer sogar den Berg der Berge, den Mount Everest. Als erster und bisher einziger Burgenländer. Der Bezwinger von mehreren Achttausendern und Abenteurer in Dschungel, Wüsten und Wildnis kennt und meistert auch jede steinerne Wand im Burgenland. "Berghochzeit" auf burgenländisch Apropos Steilwand: Umgeben von der bei Opern- und Passionsspielen beeindruckenden Naturkulisse des Römersteinbruchs von St. Margarethen erproben Sportkletterer ihr Können. Und nur zwei Hügel davon entfernt bei Oggau geben sich zwei "„Zuagroaste" aus Vorarlberg und Osttirol das Jawort. Auf dem Seeberg, einem burgenländischen 2000er - in Dezimetern, versteht sich. „Berghochzeit“ auf burgenländisch also. Also doch kein bergloses Volk, die Burgenländer? Ein weiterer Beweis. Es gibt 62 Bergbauernhöfe im Land. "Heimatleuchten" besucht den höchstgelegenen davon. Die Skipiste des Burgenlandes Und wer`s glaubt oder nicht. Im Burgenland gab`s einst gut ein halbes Dutzend Schilifte. Heute nur noch einen. In Wiesen kämpft ein emsig werkender Skiklub Jahr für Jahr mit Schneekanonen und Pistenraupe gegen den Klimawandel, um die einzige Skipiste des Burgenlandes auf die grüne Wiese zu zaubern. Das weiße Band vom Burgenland. Übrigens: Von einem "Berg" sprechen Fachleute erst, wenn er "prominent" ist, also sich über seine Umgebung deutlich erkennbar erhebt. Bergexperte und Geograph Martin Mergili vergibt einigen burgenländischen Bergen das Prädikat "prominent" und lüftet ein steinernes Geheimnis: Der Geschriebenstein ist der kleine Bruder vom Großglockner. Ist das Burgenland also doch ein alpines Bundesland? Diese Ausgabe von "Heimatleuchten" gibt Antworten zum Staunen und Schmunzeln und ist garantiert nicht völlig burgenländerwitzbefreit.